Danke happykoeln und spunk für die ausführlichen Berichte. Nachdem ich zwar mit euch angestanden habe, war ich beim Einlass nicht schnell genug und bin halt erst etwas später reingekommen. Da ich also die Abteilung Rockforum nicht gefunden habe, suchte ich mir einen Platz in der Mitte (stand hier mit dem Grünen Salon, in dem ich ja meine erste Godojanische Heimat gefunden habe). Automatisch ist dann der Focus ja doch mehr auf Thomas und nach rechts auf Bonny und Rene gerichtet.
Finde das Thomas bei Auftritten in Köln immer etwas "rotzig" ist (liebevoll gemeint) und sich sagt, hier kann ich ein bißchen wie im Probenraum sein - spontan, auch mal etwas zweideutig und deutlicherer Meinungsäußerung zu bestimmten Dingen - so unter dem Motto die Kölner bzw. das Publikum das nach Köln kommt kann das ab und weiß es auch zu schätzen. Für mich beginnt das schon bei dem etwas knapperen Shirt mit den kurzen Ärmeln und dem irgendwie - zumindest so wirkendem - lockererem ja fast befreiten Auftritt gegenüber RE. Finde das greift auch auf das Publikum über - das auch mit vielen Männern besetzt war. Es war für mich fast schon ein bißchen Partystimmung im letzten Drittel.
Nach der Ansage zu "Von allem etwas" kam für mich beim Song der Eindruck rüber, dass er damit vor allem auch sich und die Jungs meint (wir sind wieder wer), die jahrlang versucht haben, sich so eine Bühne zu erkämpfen. Von daher gilt für mich wieder mal - jedes Konzert ist anderes und da sollen mein privates/berufliches Umfeld doch nicht immer so erstaunt gucken, wenn ich "schon wieder" zu einem Konzert gehen. Schließlich sehen manche schon jahrzehntelang ihre Mannschaft jeden Samstag auf den Platz laufen und immer wieder nur, weil sich 22 Männer um einen Ball streiten.
Stückchen Ewigkeit ist natürlich passend für den Anfang - aber das könnte ich mir auch mal als Schluss vorstellen so unter dem Motto, dass wir gleich müde ins Bett gehen aber mit einem Lächeln vom Konzert im Gesicht und dieses für die Ewigkeit fest im Herzen verankert haben.
Alles Weitere zum Konzert gestern wurde ja schon berichtet - genossen habe ich aber auch das lockere Ausquatschen nach der Vorstellung. Kaum zu glauben, dass das erste Konzert was ich in Essen erlebt habe jetzt erst etwas über ein Jahr her ist. Habe soviele neue Einblicke von anderen Menschen gewährt bekommen und auch von mir selbst (passender Smily zu Köln) - das schien mir vorher in so kurzer Zeit nicht möglich ..... und es macht außerdem noch absolut Spaß!!!!!
Ist mein erster Post in diesem Forum - kommt für Köln vielleicht auch etwas spät und ist eigentlich auch ein Doppelbericht zu RE am 05. 12 und Köln am 08. 12. Geschrieben habe ich das auch nicht für hier oder irgendein TG-Forum... Nachdem ich hier öfter mitlese, poste ich das einfach mal so...
Richtung G – Thomas Godoj und Band live in concert:
Thomas Godoj geht 2 Wochen nach der Veröffentlichung seines neuen Albums auf Tour - mit einem Programm, das einen klaren Schnitt darstellt zu der Casting-Show, durch die er bundesweit bekannt wurde. Das neue Material, diesmal im wesentlichen unter Beteiligung des Künstlers entstanden, wird wenig gespielt in den Radios, der DSDS-Boykott von SWR3 und 1Live steht – Ausnahmen gibt es auch: WDR2 berichtet positiv- der Hype ist vorbei, die Platzierungen in den Charts sind entsprechend – respektabel unter den gegebenen Umständen - aber kein Vergleich zu der Zeit direkt nach DSDS – manche sprechen von Flop.
Die neue setlist: 12 von 13 songs des neuen Albums, 2 weitere neue Lieder, 2 songs aus der Bandvergangenheit, 2 songs vom ersten Album, die auch aus der Bandvergangenheit stammen, ein für das erste Album geschriebenes Stück und ein cover – die Let it Be Nummer, die noch aus der DSDS-Zeit stammt, kein Love Is You …
Tourauftakt Recklinghausen: die Hütte ist voll (1000 Leute), Heimspiel und die Fanbase ist da: Es fängt sofort an mit den neuen Sachen – „Stückchen Ewigkeit“ –ein Lied über das Festhalten des besonderen Augenblicks, den ein Konzert darstellen kann - das Publikum ist sofort dabei. Und so geht es weiter…persönliche Highlights im ersten Teil: „Von allem etwas“ und „Schnee von gestern“ , die 2 neuen Lieder, die Thomas mit Christian Bömkes, einem Mitstreiter aus seiner vor DSDS-Band geschrieben hat und „Explosion“, das schon ältere Stück über Selbstmordattentäter…Thomas ist souverän…als Sänger und Performer war er schon auf der ersten Tour absolut professionell, jetzt ist er es auch in den Zwischenmoderationen (ohne künstlich zu wirken), die Band ist ebenfalls gut drauf. Noch mehr als bei der ersten Tour wird deutlich, da steht kein Einzelkünstler mit Begleitband auf der Bühne, sondern eine Band mit einem charismatischen Frontmann. Und das Publikum singt mit, hüpft und springt, schwenkt die Arme…
Dann ein kurzer Akustikteil – ein sehr schön und emotional vorgetragenes Lied von Thomas für seine kleine Tochter – ein Highlight, wenn man diese Stimme liebt– ganz viel Applaus- dann „Autopilot“ und dann – auf der Videowand im Hintergrund erscheinen Fakten über sexuellen Missbrauch an Kindern, die meisten in der Halle wissen, was jetzt kommt.- „Winterkinder“, ein song, auch schon älter, aber neu auf der aktuellen CD, über Kindesmissbrauch. Und das bis dahin feiernde, hüpfende, Arme schwenkende Publikum ist still und hört zu- und Thomas singt ernsthaft und absolut glaubwürdig. Es folgt mit „Uhr ohne Stunden“ der vielleicht beste neue song der aktuellen CD und das Programm geht in Richtung vorläufiges Ende, eine energiegeladene „Let it Be“ Version, während der Thomas mitten in die Menge geht, alle zum Mitspringen bringt und man sich mal wieder fragt: wie geht das – so rum zu hüpfen und dabei zu singen…
Dann Zugaben: Sofort noch ein weiterer Höhepunkt „Walking on Water“ –bei dem song kann Thomas wieder die besondere Qualität seiner Stimme zur Geltung bringen. Und dann wird nur noch gefeiert – mit „Nicht Allein“ und „Helden Gesucht“, das Ding wird sicher noch Jahre die Abschlusshymne bleiben, Thomas geht wieder in die Menge, zuerst zum Behindertenbereich und dann auch noch mal mitten rein ins Publikum.
Ja und das war’s dann – ganz viel Applaus, die Band verneigt sich…
3 Tage später: LiveMusicHall Köln: Ein paar Dämpfer aus der Wirklichkeit: Das Album ist in den Charts stark gefallen, es gibt Gerüchte, der Kartenverkauf in Köln sei nicht gut gelaufen.
Die Location, Köln-Ehrenfeld, nicht die beste Gegend, die Warteschlange gegen 18:15 überschaubar, stimmt das mit dem schlechten Verkauf? Einlass, drinnen wirkt die Halle aber recht angenehm. Ohne sich ins Gewühl zu stürzen findet sich ein Platz so 8te Reihe Mitte mit recht guter Sicht. Also Chance auf guten Sound und – vielleicht gibt es ja wieder eine Bad in der Menge. Immer wieder ein Blick nach hinten, wird es noch voll? Ja und die Halle füllt sich, ist am Ende zwar nicht komplett voll, aber gut gefüllt, Puh. (Der Männeranteil scheint etwas höher als in RE).
Das neue Intro, und es geht los. Klar, beim 3ten Konzi der Tour ist die setlist noch unverändert. Aber beim zweiten Mal sieht (und hört) man mehr. Erster Eindruck, toller Sound, Thomas Stimme in Top-Form, im Mix auch immer schön im Vordergrund (hier mag auch der Mitte-Platz eine große Rolle spielen). Erstaunlich: der Eindruck der Highlights bleibt fast das ganze Konzi über gleich mit dem ersten Eindruck in RE. Zusätzlich gesellt sich diesmal noch der song Notizen dazu, den bringt er in Köln dermaßen energiegeladen – einfach toll.
Thomas erzählt mehr zwischen den songs… er bleibt in seiner typischen Sprache, wirkt aber nicht fahrig, wie noch manchmal bei der Tour im Vorjahr. Ja er bezeichnet seine Zeit bei DSDS als Hölle, beklagt das fehlende airplay auf Grund des berüchtigten Stempels. Und er freut sich, dass noch so viele „übriggeblieben“ sind. Und die Übriggebliebenen rocken auch diese Hütte. Es wird auch hier mitgesungen, mit gesprungen, und und und… besser könnte die Stimmung nicht sein. Thomas erzählt (wirklich witzig) vom Video zu „Nicht Allein“ und kündigt den song an, dumm nur, dass gerade Let it Be auf der setliste steht, Band und Publikum werfen sich weg, und dann Let it Be. Und es kommt zum Bad in der Menge und er steht tatsächlich neben mir, gut, dass ich mein eigenes (wahrscheinlich debiles) Grinsen nicht sehen kann. Und wir hüpfen alle. Und feiern. Dann vorläufiges Ende.
Statt Zugabe Rufe wird des ooohhooo aus „Stückchen Ewigkeit“ gesungen.
Zugaben, am Ende wieder „Helden gesucht“ und wieder nicht enden wollender Applaus…zufriedene, glückliche Gesichter bei Thomas, der Band und (mindestens genauso wichtig) im Publikum. Und ja, das zweite Konzert war trotz oder vielleicht auch wegen des nicht so gegebenen Heimvorteils und trotz oder vielleicht auch wegen der „klareren“ Gedanken noch besser.
Und was bleibt nach den 2 Konzerten: Das „Stückchen Ewigkeit“, die Erkenntnis, dass Thomas und Band ein weiterer großer Schritt vorwärts Richtung Qualität gelungen ist, die Hoffnung, dass es weiter geht…nach der aktuellen Tour…mit weiteren Auftritten, neuem Material…dass die Jungs irgendwann auch die verdiente Anerkennung ernten können, der Makel DSDS zu „Schnee von gestern“ wird…
Ach ja Kritikpunkte: Bei 20 songs wird jeder den ein oder anderen finden, der nicht so sehr gefällt – bei mir vielleicht „10-Meter-Brett“und das neue polnische Stück, man vermisst vielleicht auch was Bekanntes – ich fand das Fanta4 –Cover „Flüchtig“ sehr schön und auch die Didgeridoo-Einlagen haben mir etwas gefehlt. Über den Sound lässt sich auch immer etwas streiten, zumindest, wenn man ehr etwas an der Seite steht wie in RE…in der Mitte in Köln war er absolut top.
von mir auch herzlichen dank für die berichte. jetzt konnte ich mir ein bild davon machen, was in köln los war. anscheinend ne ganze menge!
koala danke! bei deinen lieblingsssongs schließe ich mich mal an, das sind auch meine! und wegen "flüchtig" haben wir auch gefragt. antwort von thomas, "setlist ist voll". kein platz mehr für flüchtig!:cry: das ist dann die offizielle version er meinte aber auch, es sei ja nicht von ihm und überhaupt man hat den eindruck, dass er an das, was mit dem song zusammenhängt *hüstel* nicht so gern erinnert wird. schade, aber das muss man wohl respektieren!